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Die Osternacht gilt als die „höchste und vornehmste aller Feiern des liturgischen Jahres“. Die Feier in der Nacht, Dunkel und Licht, Feuer und Kerze(n), Laufen und Stehen, Stille und Wort, Musik und Gesang, Weihrauch und Wachsduft, Öl und Wasser, Brot und Wein …: kaum ein anderer Gottesdienst ist von so vielen sinnenfälligen Zeichen erfüllt wie diese „Mutter aller heiligen Vigilien“ (Hl. Augustinus). Und in kaum einer anderen Feier kommen die grundlegenden Themen unseres christlichen Lebens so deutlich zur Sprache und zur Erfahrung: Gott, Mensch und Welt, Christus, Kirche und Erlösung, Sünde und Tod, Gnade und Vergebung, Auferstehung und neues Leben … Aber gerade wegen dieser vielen Zeichen und ihres dichten Gehalts ist die Osternacht eine besonders anspruchsvolle liturgische Feier. Der Theologe Josef Wohlmuth bringt es auf den Punkt: „Man darf und kann in diese Liturgie nicht unvorbereitet hineinstolpern, wenn sie ihre mystagogisch-ästhetische Kraft entfalten soll.“ Das gilt für die, welche die Feier planen, ihr vorstehen und in ihr einen besonderen Dienst übernehmen, aber auch für die Feiernden selbst.
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