Vier Fragen zu den Urheberrechten liturgischer Texte

Erste Frage: Bei wem liegen die Urheberrechte der liturgischen Texte?

Antwort: Inhaber der Rechte an den liturgischen Büchern und Texten in den Lokalsprachen sind die Bischöfe. Im deutschsprachigen Gebiet sind dies die Bischofskonferenzen Deutschlands, Österreichs und der Schweiz und der Erzbischof von Luxemburg gemeinsam. Sie delegieren die Verwaltung dieser Rechte an eine Ständige Kommission (Ständige Kommission für die Herausgabe der gemeinsamen Liturgischen Bücher im deutschen Sprachgebiet = StäKo). Geschäftsstelle der StäKo ist das Deutsche Liturgische Institut in Trier.
Die StäKo verwaltet ebenfalls die Rechte der biblischen Lesungstexte, wie sie in den offiziellen Lektionaren abgedruckt sind. Diese sind der Einheitsübersetzung entnommen. Die Abdruckrechte für Texte der Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, die nicht im Zusammenhang mit dem Gottesdienst stehen, verwaltet hingegen der Verlag Katholisches Bibelwerk GmbH (nach unten scrollen: Rechte) in Stuttgart.

Zweite Frage: Ist das Ersuchen um Abdruckrecht auch für nicht-kommerzielle Verwendungen erforderlich?

Antwort: Wie jeder andere Autor oder Übersetzer muss auch die StäKo in jedem Fall kontaktiert werden, wenn die von ihr verwalteten Texte in grösserem Umfang anderswo wiedergegeben werden; ob gedruckt, virtuell verbreitet oder auf akustischen Tonträgern. Das gilt auch für nicht-kommerzielle Zwecke. Selbstverständlich sind kürzere Zitate davon ausgenommen. Diese sollen aber gemäss allgemeinen Standards mit Quellenangabe versehen werden.

Dritte Frage: Warum muss man für Rechte von Texten bezahlen, deren Autoren längst verstorben sind?

Antwort: Diese zum Teil sehr alten Texte sind in jüngster Zeit übersetzt worden. Dahinter steckt eine enorme interdisziplinäre und internationale wissenschaftliche Arbeitsanstrengung vieler Beteiligter. Diese Texte sind sodann in komplexen Genehmigungsverfahren unter den Lokalkirchen abgestimmt und von der Gottesdienstkongregation genehmigt worden, um sicherzustellen, dass sie den theologischen Gehalt des überlieferten Glaubens getreu und zugleich verständlich wiedergeben. Die Bischöfe haben eine Verantwortung dieser Arbeit gegenüber und ebenso für die treue Verbreitung der authentischen Texte.

Vierte Frage: Wohin fliesst das Geld, das über die Abdruckrechte generiert wird?

Antwort: Zuerst ist festzuhalten, dass die StäKo selber einen enormen Arbeitsaufwand hat. Denn die Übersetzung, Konzeption, Paginierung und grafische Gestaltung eines liturgischen Buches ist sehr komplex. Fallen Gewinne an, werden diese anteilsmässig auf die beteiligten Länder verteilt und kommen jeweils der pastoralliturgischen Arbeit zugut (Liturgische Institute, Kommissionsarbeit).