jazz band thumbJazz und Kirchenmusik

Jazz und Kirchenmusik - ein Widerspruch?
Der Jazz hat seine Wurzeln in Spirituals und Gospels, die längst in unseren Gottesdiensten Einzug gehalten hat. Er bietet die Chance, alte Choräle in ein neues Gewand zu hüllen und wird so zu einer lebendigen liturgischen Musiksprache

"Jazz als Ausdruck christlicher Spiritualität und Gegenüber der Theologie Jazz bringt viele Qualitäten mit sich, die ihn zu einer liturgischen Musiksprache machen: Jazz ist verwurzelt in Spirituals und Gospels, Jazz ist oft eine Form des sozialen Protestes gewesen gegen Unrecht und Marginalisierung, Jazz ist eine improvisierende Musiktradition, es gibt Schnittmengen mit der Orgelmusik und zu der Klangwelt der Kirchenchoräle, er vereint neben seinen amerikanischen Wurzeln Einflüsse aus anderen Kulturen der Welt, Jazz ist eine Musiksprache der Integration geworden. Seit Duke Ellington´s "Come Sunday" von 1958 und seinen erfolgreichen "Sacred Concerts", verbinden viele wegweisende Jazzmusiker ihre Glaubenserfahrungen mit ihrer Musik und schrieben Messen, Concerts und Hymnen, darunter John Coltrane, Albert Ayler, Dave Brubeck, Mary Lou Williams, Take Six und in neuerer Zeit Brian Blade, Bobby McFerrin, John Cowherd und John Patitucci. Im europäischen Jazz sind es so einflussreiche Musiker wie Tord Gustavsen, Juhani Aaltonen, John Surman, Misha Alperin und Tomasz Stanko, die immer wieder Kompositionen und CD-Projekte mit Themen Christlicher Spiritualität produzieren. Auf akademischer Seite untersuchen interdisziplinäre Studiengänge u.a. in Cambridge, St. Andrews und der Duke University die Verknüpfung von Theologie, Liturgie und Gegenwartsmusik, die Improvisationstradition des Jazz spielt hier ebenfalls eine bedeutende Rolle."

(aus dem Text "IN SPIRIT - Jazz aus Kirchen" von Uwe Steinmetz )

IN SPIRIT - Jazz aus Kirchen - Uwe Steinmetz

(Stand: 03.02.2015)